Was ist Kupfer?

Kupfer ist ein essentielles Spurenelement, das der Körper in geringen Mengen benötigt, um zahlreiche lebenswichtige Prozesse aufrechtzuerhalten. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiehaushalt, bei der Bildung von Blut, beim Aufbau von Bindegewebe, in der Gehirnfunktion und beim Schutz der Zellen vor oxidativem Stress.

Obwohl Kupfer nur in winzigen Mengen vorkommt – etwa 50–100 Milligramm im gesamten Körper –, ist es für das reibungslose Funktionieren vieler Enzyme unentbehrlich. Es wirkt als Cofaktor für Enzyme, die an der Energiegewinnung, Eisenverwertung, Pigmentbildung und am antioxidativen Schutz beteiligt sind.

Kupfer kommt in zahlreichen Lebensmitteln vor, insbesondere in Nüssen, Samen, Vollkornprodukten, Innereien (Leber), Meeresfrüchten, Kakao und Hülsenfrüchten.

Wie wirkt Kupfer?

Kupfer ist Bestandteil mehrerer Enzyme, sogenannter Cuproenzyme, die entscheidend für den Stoffwechsel und die Zellgesundheit sind.

Energieproduktion und Stoffwechsel:
Kupfer ist Bestandteil des Enzyms Cytochrom-c-Oxidase, das in den Mitochondrien – den „Kraftwerken“ der Zellen – an der Bildung von ATP beteiligt ist. Ohne Kupfer kann die Zellatmung nicht optimal ablaufen, was sich negativ auf Energie, Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirken kann.

Eisenstoffwechsel und Blutbildung:
Kupfer ist notwendig für die Umwandlung von Eisen in seine verwertbare Form und damit indirekt für die Bildung von Hämoglobin. Ein Kupfermangel kann daher ähnliche Symptome wie Eisenmangel hervorrufen, darunter Müdigkeit, Blässe und Anämie.

Bindegewebe, Haut und Knochen:
Kupfer aktiviert das Enzym Lysyloxidase, das an der Kollagen- und Elastinbildung beteiligt ist – zwei essentielle Struktureiweiße, die Haut, Gefäße, Knochen und Gelenke stabil und elastisch halten. Somit trägt Kupfer zu gesunder Haut, straffem Gewebe und widerstandsfähigen Knochen bei.

Antioxidativer Zellschutz:
Kupfer ist Bestandteil des Enzyms Superoxiddismutase (SOD), das freie Radikale neutralisiert und die Zellen vor oxidativen Schäden schützt. Dadurch trägt Kupfer wesentlich zur Verlangsamung von Alterungsprozessen und zum Schutz vor Entzündungen bei.

Nervensystem und Gehirn:
Kupfer ist notwendig für die Bildung des Neurotransmitters Dopamin und unterstützt die Myelinisierung der Nervenfasern. Es spielt somit eine Rolle für geistige Klarheit, Konzentration und emotionale Stabilität.

Pigmentbildung:
Kupfer aktiviert das Enzym Tyrosinase, das an der Bildung von Melanin, dem Haut- und Haarfarbstoff, beteiligt ist. Ein Mangel kann daher zu blasser Haut oder frühzeitigem Ergrauen der Haare beitragen.

Vorteile von Kupfer

  • Unterstützt die Energieproduktion in den Zellen

  • Fördert die Blutbildung und die Eisenverwertung

  • Trägt zu gesunden Knochen, Haut, Gefäßen und Bindegewebe bei

  • Wirkt als starkes Antioxidans und schützt Zellen vor freien Radikalen

  • Unterstützt das Nervensystem und die Gehirnfunktion

  • Fördert die Pigmentbildung in Haut und Haaren

  • Stärkt die Immunabwehr und Regenerationsprozesse

Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Kupfer wird in der Regel gut vertragen, solange es im physiologischen Bereich bleibt. Die empfohlene Tagesmenge liegt bei etwa 1–1,5 mg.

Ein Kupfermangel ist selten, kann aber durch unausgewogene Ernährung, langfristige Einnahme hochdosierter Zinkpräparate oder Resorptionsstörungen im Darm entstehen. Symptome eines Mangels sind Müdigkeit, Anämie, Immunschwäche, brüchige Knochen, Hautveränderungen oder neurologische Störungen.

Ein Kupferüberschuss kann dagegen toxisch wirken. Zu hohe Mengen – etwa durch kontaminiertes Trinkwasser, Nahrungsergänzungen oder Stoffwechselstörungen wie Morbus Wilson – führen zu Übelkeit, Leberschäden oder oxidativem Stress.

Kupfer und Zink stehen in enger Wechselwirkung: Ein dauerhaft zu hoher Zinkkonsum kann die Kupferaufnahme blockieren, weshalb eine ausgewogene Balance beider Spurenelemente wichtig ist.

Fazit

Kupfer ist ein vielseitiges Spurenelement, das für Energie, Blutbildung, Haut, Bindegewebe und Zellschutz unverzichtbar ist. Es unterstützt den Körper bei der Energiegewinnung, schützt vor oxidativem Stress, stärkt Knochen und Gefäße und fördert eine gesunde Hautstruktur. Sowohl Mangel als auch Überschuss können den Stoffwechsel empfindlich stören – deshalb ist ein ausgewogenes Verhältnis, insbesondere zu Zink und Eisen, entscheidend für Gesundheit, Vitalität und Regeneration.

Quellen

  1. Uauy R, Olivares M, Gonzalez M. (1998): Essentiality of copper in humans. Am J Clin Nutr, 67(5 Suppl), 952S–959S.

  2. Prohaska JR. (2011): Impact of copper deficiency in humans. Ann N Y Acad Sci, 1251, 1–8.

  3. Uriu-Adams JY, Keen CL. (2005): Copper, oxidative stress, and human health. Mol Aspects Med, 26(4–5), 268–298.

  4. Linder MC, Hazegh-Azam M. (1996): Copper biochemistry and molecular biology. Am J Clin Nutr, 63(5), 797–811.